„Polo ist ein Pferdesport“ – wie wahr das ist, zeigen die jüngsten Ergebnisse aus Sotogrande, wo die deutsche Nationalmannschaft gestern Abend mit einem 15:3 am Favoriten Spanien gescheitert ist. Nachdem Deutschland zunächst mit einem Tor in Führung gegangen war, ließ der spanische 4-Goaler Pelayo Berazadi den deutschen Teamcaptain Christopher Kirsch förmlich „stehen“. Beritten mit den Pferden des 10-Goalers Pelon Stirling war Berazadi seinem deutschen Gegenspieler deutlich überlegen. „Es war echt hart, da sind zwei Welten aufeinander getroffen“, sagt Christopher Kirsch nach dem Spiel. Er und sein Team sind bei dieser EM auf Mietpferde angewiesen, anders wäre die Teilnahme an der Europameisterschaft finanziell nicht zu leisten gewesen.
Im Spiel danach hatte Irland ganz überraschend die bereits als geheimen Favoriten gehandelten Österreicher mit 7:6 geschlagen. Und auch hier hing das Kräfteverhältnis wieder direkt mit den Pferden zusammen. Hatte der Überflieger Diego Braun in den vorhergehenden Spielen noch als bester Mann des Turniers geglänzt, standen ihm für diese Begegnung zwei seiner besten Pferde nicht zur Verfügung – und prompt verliert sein österreichisches Team gegen Irland.
Christopher Kirsch: „Man muss einfach begreifen, dass Polo ein Pferdesport ist. Ich kann auch nicht mit einem Shetlandpony auf die Rennbahn gehen und auf einen Sieg hoffen. Egal wie gut ich als Jockey bin.“ Verstimmung ist dem deutschen Team trotz der Niederlage nicht anzumerken. Absolut nicht. Gemeinsam wohnt die Mannschaft in einem Haus in Sotogrande. „Wir haben Manöverkritik geübt und taktische Varianten besprochen.“ Nach einem spielfreien Tag heute heißt der Gegner am Freitag Italien. Einen Sieg hat das italienische Team bereits mit einem 4:2 gegen Irland geschafft und damit aktuell 2 Punkte in der Gesamtwertung.
Sollte es Deutschland gelingen, die Italiener trotz ihrer weitaus besseren Pferde zu besiegen, würden beide Teams punktgleich dastehen. Da der direkte Vergleich gewertet wird, würde Deutschland in diesem Fall weiterkommen und um den dritten Platz spielen. Aber auch auf alle anderen EM-Teilnehmer hat die Begegnung Deutschland gegen Italien Auswirkungen. So müssen Österreich und Irland, die beide 4 Punkte haben, auf das Ergebnis gespannt sein: Damit Österreich eine Chance hat, ins Finale zu kommen, müsste Deutschland gegen Italien verlieren. Wenn Deutschland gewinnt, ist hingegen Irland weiter und zieht ins Finale gegen das spanische Team ein, das mit 6 Punkten, also drei Siegen, in Führung liegt.
Die Ergebnisse / Spielplan:
Freitag, 7. September 2012
17.00 Uhr |
Italien |
: |
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4 |
: |
2 |
18.15 Uhr |
Österreich |
: |
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6 |
: |
7 |
Samstag, 8. September 2012
18.00 Uhr |
Österreich |
: |
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7 |
: |
5 |
Sonntag, 9. September 2012
12.00 Uhr |
Deutschland |
: |
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9 |
: |
10 |
Montag, 10. September 2012
17.00 Uhr |
Deutschland |
: |
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4 |
: |
8 |
18.15 Uhr |
Spanien |
: |
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7 |
: |
2 |
Mittwoch, 12. September 2012
17.00 Uhr |
Spanien |
: |
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15 |
: |
3 |
18.00 Uhr |
Irland – HPA |
: |
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7 |
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6 |
Freitag, 14. September 2012
17.00 Uhr |
Irland – HPA |
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18.15 Uhr |
Italien |
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Sonntag, 16. September 2012
11.00 Uhr |
Spiel um Platz 3 |
12.30 Uhr |
Finale |
Die Punktetabelle:
Team |
Siege |
Verloren |
Punkte |
Tore |
Gegentore |
Tordiff. |
Spanien |
3 |
0 |
6 |
29 |
11 |
18 |
Österreich |
2 |
2 |
4 |
27 |
23 |
4 |
Irland |
2 |
1 |
4 |
19 |
19 |
0 |
Italien |
1 |
2 |
2 |
11 |
16 |
-5 |
Deutschland |
0 |
3 |
0 |
16 |
33 |
-17 |
Die Teams:
Spanien (+8)
Yago Espinosa de los Monteros (+1)
Luis Domecq (+1)
Pelayo Berazadi (+4)
Gonzalo Entrecanales (+2)
Deutschland (+8)
Steve Rose (0)
Dominik Velazquez (+2)
Federico Heinemann (+2)
Christopher Kirsch (+4)
Irland – HPA (+8)
Stephen Hutchinson (+2)
Max Hutchinson (+2)
Richard Fagan (+1)
Santiago Torreguitar (+3)
Österreich (+8)
Walter Scherb (+1)
Gerhard Hermann (+1)
Martin Bleier (+2)
Diego Braun (+4)
Italien (+8)
Alberto Galantino (+2)
Giacomo Galantino (+1)
Goffredo Cutinelli (+3)
Edoardo Ferrari (+2)